Gestalten, verändern, den Dingen ihre „richtige“ Form geben,
Inspiration finden aus allem was mich umgibt und bewegt das ist die Motivation die mich antreibt. Es fühlt sich an, als ob das Material mir die Form in die Hand gibt, ich fühle, wenn etwas
richtig und gut wird und ich gebe sehr viel von dem was ich fühle und bin in jedes einzelne Werkstück – und das sieht man.
Der Ton erwacht zum Leben, meine Glaswerke strahlen. Ich kann mit den Händen sehen, oft schließe ich bei den Arbeiten an einem Tonwerk die Augen und spüre nach, ob die Form so stimmt, sich harmonisch und einfach richtig anfühlt. In jedem meiner Werke steckt ein Stück von mir, ein Teil meiner Lebenszeit, Zeit die ich mit Freude dafür einsetze, etwas Neues zu erschaffen.
Beide Materialien - Glas und Ton - für mich entdeckt zu haben, ist für mich die beste und logischste Ergänzung – Ton lässt zu, dass ich ihn haptisch erfahre, ich bin direkt am Material und kann ohne Umwege das umsetzen, was ich möchte. Das Material lässt sehr viel Gestaltungsfreiraum zu. Beim Glas ist es ganz anders – ich muss den Abstand zu meinem Grundmaterial wahren, ein Berühren mit den Händen beim Arbeiten ist ausgeschlossen.
Fehler bedeuten nahezu unweigerlich dass mein Werk Sprünge aufweist und zerstört ist. Glas zu verarbeiten heißt höchste Konzentration und das ist auch gleichzeitig das Schöne daran – ich kann mich vor dem Brenner im Material und im Prozess des Werdens völlig verlieren und versenken. Es ist fast ein meditativer Vorgang und Zeit verliert ihre Bedeutung.
Und man lernt Geduld – erst nach langsamen Abkühlen über mehrere Stunden, in einem speziellen Granulat neugierigen Blicken entzogen, kann ich die fertige Perle betrachten, erst dann werden die Farben wieder sichtbar und es zeigt sich, ob mein Werk gelungen ist. Auch nach einigen Jahren arbeiten mit diesem Material hat dieser Moment noch nichts von seiner Magie für mich verloren, wenn die Perle ihren Entstehungsprozess abgeschlossen hat und ins Licht gehoben wird.
Das erste Betrachten und dann die Freude und das Staunen bei jedem gelungenen Stück ist ein bisschen wie an Weihnachten als kleines Kind beim Auspacken der Geschenke.
Und auch immer noch das fast ungläubige Erstaunen, dass tatsächlich ich es war, die dieses kleine Kunstwerk erschaffen hat.