Mein Brennerarbeitsplatz - ich arbeite mit einem Arnold-Brenner mit Zweigassystem, d. h.Propangas und Sauerstoff werden getrennt an die Brennerdüse geführt und dort gemischt. Dieses System erlaubt mir je nach Bedarf mit neutraler, oxidierender oder reduzierender Flamme zu arbeiten.

 

 

 

Die Flamme ist relativ klein, hat aber genug Power um das von mir verwendete Glas zum Erweichen zu bringen. Der Vorteil der kleinen Flamme ist die gute Kontrolle und über die Regler kann ich jederzeit das Flammenbild verändern.

 

 

 

Zuerst die Vorarbeiten: ich möchte eine Wirbelperle machen und benötige dafür noch ein paar Stringer (Glasfäden).  Diese Stringer ziehe ich meist aus einem Glasrest - die Stange wird vorsichtig erwärmt und erhitzt bis sich ein kleiner Glasblob gebildet hat.

 

 

 

 

 

Mit einer Zange greife ich das weiche Glas und beginne langsam und gleichmäßig zu ziehen...

 

 

 

 

 

...bis die gewünschte Länge und Dicke erreicht ist.

 

 

 

 

Dann wird das Ende kurz in der Flamme abgeschmolzen und der Glasfaden zum Abkühlen auf die Seite gelegt. Diesen Vorgang wiederhole ich so oft, bis ich Glasfäden in allen benötigten Farben bereitliegen habe.

 

 

 

 

Jetzt wird die Grundperle gewickelt - eine Glasstange wird erhitzt bis sich ein Blob bildet. Im hinteren Bereich der Flamme halte ich den mit einem Trennmittel beschichteten Edelstahldorn bereit und erhitze ihn leicht.

 

 

 

 

 

Dann wird das weiche Glas um den Dorn gewickelt.

 

 

 

 

 

Die Grundperle wird hier relativ klein gearbeitet, da die Perle später noch überfangen wird.

 

 

 

 

 

Mit Hilfe der Flamme und Schwerkraft in Form gebracht und weiter geht es.

 

 

 

 

Mit den vorbereiteten Glasfäden werden Punkte auf das Glas gesetzt und eingeschmolzen. Bei dieser Perle zuerst in weiss, dann in kobalttblau.

 

 

 

 

Dazwischen immer wieder langsam einschmelzen und die nächste Lage aufbringen. Hier wird eine Seite in Blautönen und die andere in Grüntönen verziert.

 

 

 

 

 

So sieht es inzwischen aus.

 

 

 

 

 

Jetzt wird die Perle gezielt an einer Stelle zwischen den aufgebrachten Punkten erhitzt...

 

 

 

 

 

... und an dieser Stelle wird mit einem dickeren transparenten Glasfaden eingestochen...

 

 

 

 

 

... und gedreht - schließlich soll es ja eine Wirbelperle werden!

 

 

 

 

So sieht es aus wenn rundherum alle Stellen erhitzt, eingestochen und gewirbelt wurden. Schon ganz nett, aber das ist nur der Zwischenstand. Damit die Perle richtig strahlen kann, fehlt noch der Klarglasüberzug.

 

Dafür wird die Grundperle nur noch im hinteren Bereich der Flamme warmgehalten während ich vorne mit großer Hitze eine Klarglasstange erwärme. Um die Perle komplett zu überziehen brauche ich einen großen Blob. Dabei darf ich die Grundperle nicht aus den Augen lassen - wird sie zu kalt besteht die Gefahr dass sie beim Überziehen springt, ist sie zu warm kann das Muster verschmieren. Also immer geduldig drehen und natürlich auch den immer größer werdenden Blob unter Kontrolle halten...

 

 

 

 

Das sollte genügen. Das Klarglas muss wirklich sehr gut erhitzt sein damit es sich schön um die Grundperle schmiegen kann.

 

 

 

 

Jetzt kommt der spannende Moment: das Klarglas wird ganz langsam und gleichmäßig um die Perle gelegt.

 

 

 

 

Einmal ganz um die Perle wickeln und sollte noch Glas fehlen Klarglas nacherhitzen und auftragen. Im Idealfall ist das aber nicht notwendig.

 

 

 

 

So sollte es dann aussehen - noch nicht rund, aber das wird noch.

 

 

 

 

Jetzt kommt zum ersten Mal ein Werkzeug zum Einsatz.

Die Perle wird mit der Flamme an den Rändern punktuell erhitzt..

 

 

 

 

... und das Glas wird mit einem Graphitwerkzeug ganz vorsichtig Richtung Dorn geschoben. Das mache ich rundherum und an beiden Seiten der Perle.

 

 

 

 

 

Die Perle wird in der Flamme rundgeschmolzen und ausgeformt.

 

 

 

Die fertige Perle!

 

Jetzt muss das Werk noch für einige Stunden ganz langsam auskühlen, dazu kommt sie in ein auf ca. 200° C vorgewärmtes Granulat.